Die Ähnlichkeiten und den Charakter in den Verwandtschaftsbeziehungen unserer Kühen zu ergründen, macht mir den Arbeitstag abwechslungsreich und spannend.
Hier habe ich Omega und Olive beim zusammen rumhängen erwischt. Sie sind beide gleich verfressen, haben wohlgeformte Euter, einen freundlichen Charakter und wunderschöne Hörner. Von Olives Silhouette haben wir unser Logo abgemalt.
Olive hatte selbst einen Nasenpiekser als sie zu uns kam. Sie hatte wahrscheinlich ihre Artgenossen besaugt, weil sie ihr Saugbedürfnis nicht am Euter stillen konnte. Als sie das erste Mal kalbte, wollte sie von ihrem Kalb nichts wissen.
Omega hingegen ist, vielleicht auch über die väterliche Seite, sehr hingebungsvoll allen Kälbern gegenüber. Dieses Jahr setzt sie eine Runde aus mit der Milch (und nervt die anderen zum Teil hochschwangeren mit ihrem zyklischen Rindern…).
Früher hat es mich bei Landwirt*innen immer fasziniert, wie sie sich die Verwandtschaftsverhältnisse merken können. Inzwischen kann ich auch schon drei Verwandtschaftsgrade erläutern.
Immer wenn eine Färse das erste Mal kalbt, sie mir genau an, achte auch auf ihr Verhalten, und bin immer wieder erstaunt, wie viel sie von ihrer Mutter und Oma geerbt hat. Haben mehrere Färsen den gleichen Vater, ist es auch wieder total spannend zu sehen, was diese verbindet.
So züchten wir eine sehr harmonische und angepasste Zweinutzungsherde, die uns glücklich macht.
Was siehst du an Ähnlichkeit zwischen Omega und Olive?
Update: Inzwischen ist Omega übrigens die Anführerin auf dem Kampfelder Hof! Da haben Pia und Per wieder neu mit Kühen angefangen. Sie haben einen Weidemelkstand wie wir und vom Hof Tangsehl und uns Rinder gekauft für einen robusten, unkomplizierten Start.
Omega ist die älteste und war anfangs überfordert, mit ihrer Aufgabe. Inzwischen ist sie jedoch eine souveräne Chefin!