Sei du selbst die Veränderung
für die Welt, die du dir wünschst!
Mahatma Ghandi
Liebe Freunde des Hofes Stolze Kuh, vielen vielen Dank für eure Treue!!
Janusz‘ Traum ist schon immer eine Höfe – Verbraucher – Gemeinschaft, die sich auf Grundlage gemeinsamer Werte voll versorgt und möglichst System- und Energie-autark funktioniert! Möglichst unabhängig vom drumherum. Dafür braucht es Menschen, die mit einsteigen! Ob als Verbraucher oder Verantwortliche*r für einen Bereich.
Ich, Janusz, wünsche mir ein Konzept, das auf Teilhabe basiert!
Ich suche nach Beratung in dieser Richtung.
Der Betrieb läuft, aber für uns funktioniert es nicht mehr im herkömmlichen System. Die Orga-Arbeit und das Unternehmer-Dasein für Landwirtschaft, Käserei und Vermarktung – das alles zu verantworten mit allen Idealen und zugleich in ein Wirtschaftssystem gepresst zu sein mit Preis, Stundenlohn, Mitarbeiter-Organisation mit sozialem Anspruch usw. ist zu viel. Ich kann es nicht mehr als Einzelunternehmer tragen.
Es könnte als Höfe-Verbraucher-Gemeinschaft laufen und es gibt viel Potenzial. Wir sind Vorbilder und Hoffnung für viele in unserem Bereich. Aber wir schaffen es nicht mehr, als Paar die gesamte Verantwortung zu tragen.
Daher hören wir mit dem Bereich der Milch-Wertschöpfung vorerst auf, verschaffen uns dadurch Luft zum Atmen, eine Pause zum Verschnaufen und neu denken.
Wenn sich Menschen finden, die bereit sind in die Verantwortung zu gehen, finden wir auch Lösungen.
Wenn sich keine Menschen finden, mache ich, Janusz, mit einem Angestellten nur noch Mutterkühe und Getreide, bis die Verbindlichkeiten abgestottert sind. Ein oder zwei Unternehmer*innen müssten es sein!
Für Käserei und Vermarktung, oder besser gesagt die Mitglieder-Organisation der Gemeinschaft und die Kommunikation, gerne auch ein*e Betriebswirt*in. Ich wünsche mir Menschen, die sich mit dem Hof verbinden wollen, gemeinsam den Betrieb finanzieren und dafür die Erzeugnisse genießen. Wer es finanziell nicht kann, bringt sich mit Arbeitskraft ein.
Ich hoffe sehr, dass wir im neuen Jahr, wenn Mitte Januar die Kühe wieder kalben, mit einer neuen Betriebsstruktur und im größeren Team einen neuen, unserer Zeit gerechteren Weg, weiter gehen. Voraussetzung ist, dass wir bis dahin Menschen finden, die die Arbeit erledigen und den Hof mittragen.
Ich, Anja, fand es richtig gut, dass 5 fleißige Menschen mit mir auf dem Betrieb unterwegs waren, beim Zäunen und Flaschen spülen unterstützt haben! Noch einmal vielen Dank!
Alle haben gesagt, dass es ein total wichtiger Einblick in unsere Arbeit in der Landwirtschaft war und dass das alle Menschen bräuchten, um sich über den Wert der Lebensmittel bewusst zu werden. Nur durchs Mitmachen werden auch all die Zusatzeffekte auf Tier und Natur sichtbar.
Nun muss ich sagen, meine Kraft geht zur Neige. Ich schaff es nicht die fehlenden Stellen auszugleichen: Melkvertretung, Zäunen, Käserei-Orga, Abfüllhilfe, Flaschenspülen, Packen, Ausliefern, Rechnungsstellung, Buchhaltung… Ich höre deshalb am 3.10. schweren Herzens auf mit dem Melken.
Es wird also am 4. und 6. Oktober die letzten frischen Milchprodukte von Stolzen Kühen geben.
Bratkäse, Butter, Hirtenkäse und Schnittkäse sind noch vorrätig. Die gibt es dann zu den Frischfleisch-Vermarktungs-Terminen auch zu bestellen.
Eier von Jenny und Ulrich vom Bauernhof Oderaue und unser Getreide wird es an den Vermarktungsterminen natürlich auch weiterhin geben!
So und nun, wie geht’s konkret weiter?
Es ist sau-schade und es tut uns sehr leid für alle, die gerne unsere Milchprodukte genossen haben oder weiter beworben und vertrieben haben.
Wir nehmen uns jetzt notgedrungen die Zeit, um uns neu auszurichten und neu zu sortieren. Wir hoffen, dass mehr Menschen im Sinne der Vision in der Landwirtschaft, der Käserei und im Verkauf dazu kommen.
Um die Kühe müsst ihr euch keine Sorgen machen. Sie sind ja Zweinutzungsrassen. Die halten das aus, vorzeitig trocken gestellt zu werden und freuen sich wahrscheinlich über die längere Milchpause.
Im Januar werden sie wieder kalben. Wenn sich bis dahin Menschen gefunden haben, die in die Verantwortung für Lebewesen gehen wollen, kann es mit der Käserei weiter gehen.
Falls nicht, ziehen die Stolzen Kühe einfach wie immer ihre Kälber auf, werden nur nicht zusätzlich gemolken. Sie passen ihre Milchmenge dann dem Bedarf der Kälber an. Diese werden gut wachsen.
Wir würden uns dann zu einem reinen Mutterkuhbetrieb verwandeln und verkaufen Fleisch und Wurstprodukte von der Weide. Es gibt also weiterhin einmal im Monat eine Frischfleischaktion, wo wir je nach eurer Nachfrage Bullen und weibliche Tiere zur Selektion schlachten und diese wie gehabt in der Umgebung und in Berlin ausliefern und per Expressversand verschicken.
Die Vermarktungstermine sind:
26.9. Schlachten 1.10. u 3.10. nochmal melken, 4./6.10. verteilen
31.10. Schlachten – 8./10.11. verteilen
28.11. Schlachten – 6./8.12. verteilen
12.12. Schlachten – 20./22.12. verteilen
2.1. Schlachten – 10./12.1. verteilen
Am Sonntag, 2. Oktober 2022 gibt es noch ein kleines Kartoffel-Ernte-Event!
Wir machen ab 10 Uhr einen Kartoffel-Erntetag! An dem Tag kommt gerne zahlreich, auch mit Kindern, um gemeinsam die Kartoffeln zu roden. Die Kartoffeln und auch das Getreide haben wir dieses Jahr für mehr Selbstversorgung mit dem Ideal einer Solikuh angebaut. Nach getaner Arbeit freue ich mich mit euch am Grill ein Stück Fleisch oder Grillkäse zu genießen und uns über die Situation und die Vision auszutauschen.
Am Samstag, 29.10. 2022, findet der letzte Weidebesuch dieses Jahr von 12.30 bis 14.30Uhr statt.
Und ja, die große Vision eines Heilungsbiotops bleibt bestehen.
Unsere Kulturland-Kampagne für das Land in Wegendorf hat begonnen. Schaut euch auf https://www.kulturland.de/de/campaigns/hof-stolze-kuh den Info-Film an und klickt auch drauf, um finanziell zu unterstützen. Es ist handelt sich um eine kündbare Einlage. Die Kulturland-Genossenschaft hat das Geld vorgestreckt, weil es schnell gehen musste. Nun können wir die Finanzen langfristig auf viele Schultern verteilen. Wir hören hoffentlich voneinander!
Trag dich gern hier für unsere Infobrief ein, um zu erfahren, wie es weiter geht!
Bis bald! Anja & Janusz
Liebe Anja, lieber Janusz,
wie schade, dass Ihr mit der Milch-Wertschöpfung aufhört … und wie verständlich!
Janusz, Du schreibst, dass Du Dir ein Konzept wünschst, das auf Teilhabe basiert und Du hierzu Beratung möchtest. Wie könnte die aussehen? Vielleicht könnten wir uns hierzu austauschen?
In den vergangenen Monaten habe ich mich viel viel mit Transformation beschäftigt. Dabei habe ich eine Fortbildung bei der Reinventing Society gemacht (https://www.realutopien.de/). Vielleicht könntet Ihr auch dort Impulse oder Unterstützung bekommen.
Ich drücke Euch alle Daumen für ein gutes Weitergehen mit der Stolzen Kuh.
Herzliche Grüße aus Berlin von Barbara (Westphal) – treue Kundin der Marktschwärmerei Paul-Linke-Ufer
Schade und verständlich. Hoffentlich finden sich Menschen, viele Menschen (oder viel Geld 🙂 ). Ich jedenfalls habe gerne und mit stolzem, gutem Gewissen Eure Produkte (meist Joghurt) über die Schwärmerei Bernau gekauft und wünsche mir viel mehr solche Betriebe, wo Tier auch noch Tier sein darf. Leider kann ich – außer durch mein Konsumverhalten – Euch keine Hilfe sein.
Ich wünsche Euch gute Ideen, viele Leute, die helfen können und alles Gute!
Eure Tanja
Vielen Dank, Tanja! Wir sind ja weiterhin 1x im Monat in den Marktschwärmereien dabei. Danke für deine Treue!
Das sind ganz Mutige Schritte, die ihr da macht.
Ich bin mir sicher, dass aus diesem Mut loszulassen, ganz viel tollen entstehen wird!
Viel Kraft euch für die nächste Zeit!
Vielen Dank, Thomas!
Puh, das ist eine Entscheidung! Ich bin sicher, Ihr habt es Euch mit der Entscheidung nicht leicht gemacht. Alles Gute für das Neue, das entstehen wird.
Danke Kirsten, ja, es war ein harter Weg mit vielen Tränen bis zu dieser Entscheidung. Auch die letzten Wochen melken flossen sie jedes Mal. Ich denke, es ist nicht das Ende. Ihr werdet es erfahren.